Die ersten Fußballspiele trug Eintracht nach ihrer Gründung auf dem Leonhardplatz aus, dort wo sich heute die Stadthalle befindet. Ab dem Jahr 1897 wurde auf dem „Kleinen Exerzierplatz“ gespielt. Dort organisierte auch schon Konrad Koch das erste Fußballspiel auf deutschem Boden. Ein eigenes Stadion wurde erstmals 1905 an der Helmstedter Straße bezogen. Das erste Spiel im eigenen Stadion fand am 8. Oktober 1905 vor ca. 3.000 Zuschauern statt, Wacker Leipzig wurde mit 3:0 besiegt. Zur damaligen Zeit war das Stadion mit einer bis zu 250 Zuschauer fassenden überdachten Sitzplatztribüne durchaus komfortabel und etwas Besonderes. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Stadion mit provisorischen Holztribünen wieder hergerichtet und konnte am 28. März 1921 im Spiel gegen VOC Rotterdamm einen neuen Zuschauerrekord von 5.200 Besuchern erzielen.
1937 erstmals ausverkauft
Der Umzug auf ein großflächigeres Gelände war aber bereits beschlossen und die Führungsetage fand ein Spargelfeld an der Hamburger Straße, das als Gelände für eine neue Anlage erworben wurde. Bei der offiziellen Einweihung am 17. Juni 1923 sahen 15.000 Zuschauer eine 1:10-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg. Am 31. Oktober 1937 war das Eintracht-Stadion erstmals ausverkauft. 24.000 Zuschauer sahen das Pokalspiel gegen den Deutschen Meister aus Gelsenkirchen.
Der FC Schalke 04 siegte mit 1:0. Während des zweiten Weltkrieges wurde das Tribünendach renoviert, obwohl das Stadion vor Bombenangriffen weitestgehend verschont wurde. Nach Ende des Krieges wurde das Gelände von der britischen Besatzungsmacht hauptsächlich als Materiallager genutzt. Ab März 1946 wurde im Stadion endlich wieder Fußball gespielt und am 29. Februar 1948 brachte ein ausverkauftes Wiederholungsspiel gegen den HSV einen neuen Zuschauerrekord von 30.000 verkauften Karten. Im Jahr 1950 wurde das Stadion generalüberholt, die Funktionsräume wurden renoviert und das Stadion an das städtische Kabelnetz angeschlossen. Wieder brachte ein Spiel gegen den HSV einen neuen Zuschauerrekord, 32.000 Fans sahen den 2:1-Sieg gegen den Oberliga-Dauermeister am 4. Oktober 1953. Zwei Jahre später blickte ganz Fußballdeutschland ins Eintracht-Stadion. Das DFB-Pokalfinale vor 25.000 Zuschauern zwischen dem Karlsruher SC und dem FC Schalke 04 fand zum ersten und einzigen Mal in Braunschweig statt. Als erster norddeutscher Verein errichtete die Eintracht 1957 eine Flutlichtanlage, die in Zukunft auch Abendspiele ermöglichte. 168 Lampen an den 44 Meter hohen Masten sorgten mit 200.000 Watt und ausreichend Beleuchtung.
Mit der Gründung der Bundesliga 1963 beschloss der DFB eine Mindestkapazität von 35.000 Plätzen für alle Bundesliga Spielstätten. Das Stadion in Braunschweig wurde erweitert und konnte somit sogar fast 40.000 Zuschauer aufnehmen. Am 22. August 1964 setzten 34.000 Zuschauer beim Auftakt gegen 1860 München eine neue Bestmarke. Im Meisterjahr 1966/67 wurden durch eine Tribüne aus Fertigteilen 454 weitere Sitzplätze ermöglicht, so sahen rund 37.000 Zuschauer im ausverkauften Haus am 3. Juni 1967 die Übergabe der Meisterschale an Kapitän Joachim Bäse. 1976 wurde die Gegengerade modernisiert und leicht aufgestockt. Nach dem Umbau fasste sie 2.300 Sitz- und 9.000 Stehplätze. Drei Jahre später begann der Bau der 4.000 Besucher fassenden Haupttribüne.
Stadion wird zur Multifunktionsarena
Am 14. Mai 1981 verkaufte der Club das Stadiongelände an die Stadt und eröffnete die Saison 1981/82 sowie die neue Haupttribüne mit einem Tag der offenen Tür. Fortan trug die Arena den Namen „Städtisches Stadion an der Hamburger Straße“.
In den früher 90er Jahren gab es weitere Modernisierungsmaßnahmen, die aufgrund der erhöhten Sicherheitsbestimmungen des DFB dringend durchgeführt werden mussten. 1993 begann der Stadionumbau, die überdachte Südkurve entstand komplett neu, der Oberrang der Gegengerade wurde mit Sitzplätzen ausgestattet und in Westtribüne umbenannt, die Nordkurve neu gestaltet und auch die Laufbahn wurde erneuert. Zusätzlich wurden neuen Flutlichtmasten und eine Beschallungsanlage installiert. Das EINTRACHT-STADION wurde zur modernen Multifunktionsarena umgebaut und bot ab sofort auch Platz für weitere Sportveranstaltungen, wie beispielsweise die Deutsche Leichtathletik-meisterschaft sowie für Konzerte und andere Veranstaltungen.
Eine Rasenheizung kam im Jahr 2006 hinzu, weiterhin wurde von 2009 bis 2010 die Nordkurve überdacht und aufgestockt. Seit Juli 2008 heißt das Stadion nach 27 Jahren wieder „EINTRACHT-STADION“. Unter dem Motto „In Eintracht für Eintracht“ versammelten sich fünf Braunschweiger Unternehmen, um hiermit dem Verein die Unterstützung auszusprechen und dem Stadion den Traditionsnamen zurückzugeben.
Im Spätsommer 2013 (pünktlich zum Start der Bundesligasaison 2013/2014) wurden die umfangreichen Modernisierungsarbeiten der Haupttribüne abgeschlossen, mit denen zwei Jahre zuvor nach dem positiven Ausgang einer Befragung der Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger begonnen worden war. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurde der Vorplatz des EINTRACHT-STADIONs neu gestaltet, außerdem entstanden 20 neue Logen sowie ein neuer Businessbereich. Seitdem befindet sich auch die Eintracht-Geschäftsstelle im Kubus, in dem zudem die Stadion-Gastronomie mit der „Wahren Liebe“ ihren Platz gefunden hat.
Im Juni 2014 fanden im Stadion die Team-Europameisterschaften der Leichtathleten statt, in den Jahren 2020 und 2021 die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften. Auch für 2024 hat Braunschweig wieder den Zuschlag für die Ausrichtung dieser Veranstaltung erhalten.
Nachdem im September 2021 der Verwaltungsausschuss der Stadt die Stadionbetreibergesellschaft beauftragt hatte, einen neuen Namenssponsor für das Stadion zu finden, gründete sich das Projektbündnis „EINTRACHT-STADION – jetzt und immer!“ und startete eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne. Dank 2.773 Namensrettern kamen 217.473 Euro pro Jahr und insgesamt 652.421 Euro zusammen, damit wurde im Januar 2023 der traditionsreiche Namen EINTRACHT-STADION zumindest bis 2025 gesichert.
Zum 100jährigen Bestehen des EINTRACHT-STADIONs lockten Stadt und Verein mehr als 11.000 Besucherinnen und Besucher am 17. Juni 2023 an die Hamburger Straße. Hier wurde im Beisein mehrerer Meisterspieler von 1967 feierlich der Vorplatz in „Platz der 67er“ benannt, bevor sich die Abteilungen des BTSV mit ihren Angeboten präsentierten. Ob eine Ausstellung zur Stadiongeschichte, musikalische Darbietungen, zahlreiche Angebote für die Jüngsten, Talkrunden mit Reporter-Legende Rolf „Töppi“ Töpperwien oder das Spiel der Eintracht-Traditionsmannschaft gegen den 1. FC Magdeburg, an diesem Tag war für Jeden und Jede etwas dabei.