Bundesliga
Am 6. Mai 1963 gehörte Eintracht Braunschweig zu den 16 Gründungsmitgliedern der Bundesliga. In den ersten drei Jahren belegte Eintracht die Tabellenplätze 9 bis 11 und etablierte sich so in Deutschlands höchster Spielklasse.
Die Saison 1966/67 sollte dann schließlich in die Vereinsannalen eingehen, denn mit nur 27 Gegentoren – lange Zeit Bundesliga-Rekord - errangen die Löwen damals sensationell die Deutsche Meisterschaft und versetzten damit eine ganze Region in einen kollektiven Freudentaumel. Entschieden wurde der bis heute größte Triumph des Vereins am 33. Spieltag mit einem torlosen Unentschieden in Essen. Im Anschluss an das letzte Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg vor 37.000 Zuschauern im Eintracht-Stadion folgte die große Meisterfeier. In den kommenden Jahren belegte Eintracht als beste Platzierung zweimal den vierten Rang, bis sie anschließend im Jahr 1973 erstmals in die Regionalliga Nord abstieg.
In der darauffolgenden Saison gelang jedoch der direkte Wiederaufstieg. Am 24. März 1973 lief Eintracht Braunschweig als erste deutsche Fußballmannschaft mit Genehmigung des Deutschen Fußball-Bundes mit Trikotwerbung auf. Fortan trug die Eintracht den Hirschkopf der Wolfenbütteler Kräuterlikör-Marke „Jägermeister“ auf der Brust.
In der Saison 1979/1980 stieg die Eintracht erneut ab, jedoch gelang wieder einmal der direkte Wiederaufstieg. Die vorerst letzte Saison im deutschen Fußballoberhaus bestritten die Löwen 1984/1985. Nach einem Jahr im Mittelfeld der 2. Bundesliga erfolgte der Abstieg in die Drittklassigkeit. Jedoch konnte abermals der direkte Wiederaufstieg erreicht werden. Die Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga konnte bis ins Jahr 1993 gesichert werden, danach folgten neun Jahre in der Oberliga Nord beziehungsweise Regionalliga Nord. Nachdem man in den vergangenen Jahren nur knapp den Aufstieg verpasst hatte (fünf Mal Platz 2, zwei Mal Platz 3), gelang die ersehnte Rückkehr in die 2. Bundesliga im Jahr 2002. Umjubelte Held von damals war Thomas Piorunek, der mit seinem Kopfballtreffer in letzter Sekunde das 2:1 gegen die SG Wattenscheid erzielte und somit den Aufstieg perfekt machte. In der darauffolgenden Spielzeit wurde der Klassenerhalt jedoch leider verpasst.
Der erneute Auf- sowie Abstieg erfolgte im Jahr 2005 sowie im Jahr 2007. In der Saison 2007/2008 qualifizierte sich der Verein für die neugegründete 3. Liga. Erneut war es ein Herzschlagfinale. Erst der 2:0-Heimsieg gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund und der gleichzeitige Punktverlust von Rot-Weiß Essen gegen den VfB Lübeck sorgte für die große Erleichterung im Mai 2008. Damit gelang Torsten Lieberknecht ein erfolgreicher Einstand als Trainer der Blau-Gelben.
Die Ausgliederung der Fußball-Profi-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft erfolgte im Rahmen der außerordentlichen Versammlung am 8. April 2008. Die ersten Bausteine zur Konsolidierung im deutschen Profifußball waren gelegt. Und auch der sportliche Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Den Löwen-Anteil daran hatte das Führungs-Duo Lieberknecht/Arnold. Den beiden gelang es, eine eingeschworene Mannschaft aufzubauen, die richtig zusammengestellt war. Folglich standen die Löwen sechs Spieltage vor dem Ende der Saison 2010/2011 bereits als Aufsteiger fest, die Meisterschaft der 3. Liga wurde am 36. Spieltag errungen.
Der Klassenerhalt wurde 2011/2012 souverän mit dem achten Platz gesichert. In der anschließenden Saison starteten die Löwen furios. 14 Spieltage lang blieb man ungeschlagen und belegte zur Rückrunde den ersten Platz. Am 26. April 2013 wurde die seit 28 Jahren langersehnte Rückkehr in die Bundesliga perfekt gemacht. Im Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt 04 erzielte Damir Vrancic mit einem direkten Freistoß in der Nachspielzeit den historischen 1:0-Siegtreffer. Als Zweitplatzierter stieg die Eintracht am Ende hinter Hertha BSC ins Oberhaus auf.
Endlich, 28 Jahre nach dem Abstieg aus der Bundesliga, waren die Löwen wieder da! Ganz Braunschweig freute sich riesig auf die 51. Bundesligaspielzeit. Als krasser Außenseiter startete die Mannschaft von Torsten Lieberknecht in die Saison, kaum jemand traute dem Aufsteiger etwas zu in Deutschlands höchster Spielklasse. Und diese Einschätzung schien sich anfangs auch zu bestätigen, als die Löwen aus den ersten sieben Partien lediglich einen Zähler einfuhren. Doch ausgerechnet im Nachbarschaftsduell beim VfL Wolfsburg feierten die Blau-Gelben die ersten drei Punkte. Die Hinrunde beendete man dennoch auf Tabellenplatz 18. In der Rückserie stabilisierte sich Eintracht weiter, zeigte teilweise starke Leistungen - wie beim 3:0-Derbysieg gegen Hannover 96 am 29. Spieltag - und hatte am 34. Spieltag noch die Chance, den Relegationsplatz zu erreichen. Dieser wurde jedoch durch die 1:3-Niederlage bei der TSG 1899 Hoffenheim verpasst. Trotzdem überwog am Ende das Positive. Die Mannschaft hatte alles versucht und mit viel Herz und Leidenschaft fast das Wunder “Klassenerhalt“ geschafft. Und trotz des direkten Abstiegs standen Fans und Mannschaft eng zusammen, vielleicht so eng wie nie zuvor!