Krauße: "Ein Abnutzungskampf"

Die Stimmen zum torlosen Heimderby

Nach umkämpften und harten 90 Minuten steht ein torloses Remis auf der Anzeigetafel im EINTRACHT-STADION. Eine gerechte Punkteteilung, mit der beide Teams letztendlich zufrieden, aber nicht glücklich sind. Die Stimmen zum Spiel.

Daniel Scherning:
„Ein gerechtes Unentschieden. Man hat uns heute diesen Druck im Spiel angemerkt. Wir haben sehr nervös begonnen und ein bisschen gebraucht, bis wir in die Partie gekommen sind. Wir standen uns teilweise selbst im Weg und hätten in vielen Situationen bessere Entscheidungen treffen können. In der zweiten Halbzeit war ein bisschen mehr Tempo im Spiel und es gab ein paar Möglichkeiten auf beiden Seiten, um in Führung zu gehen. Deshalb ist es für mich auch ein gerechtes Unentschieden, was auf der einen Seite schade ist, weil wir natürlich das Derby gewinnen und uns selbst und unseren Fans den Sieg schenken wollten. Wir haben alles versucht im Rahmen unserer Möglichkeiten. Die Qualität war aber ehrlicherweise heute nicht so da. Wir sind für den Moment über dem Strich, was gar nichts bedeutet, aber schon unsere Entwicklung zeigt, auf die wir stolz sind. Den Punkt, den wir heute dazu gewonnen haben, gilt es in den nächsten Wochen ein Stück weit zu vergolden. Jetzt kommt die entscheidene Phase, für die wir bereit sein müssen.“

Robin Krauße:
„Einen Zusammenprall beim Kopfball ist immer extrem bitter, vor allem wenn es zwei Mitspieler sind. Robert musste dann leider auch raus, weil er etwas benommen schien. Wichtig ist aber, dass er gesund bleibt und nichts davongetragen hat. Jannis ist dann reingekommen und hat es sehr gut gemacht. Große Höhepunkte gab es nicht, aber es war ein Abnutzungskampf, den wir gerne angenommen haben. Den Punkt nehmen wir am Ende gerne mit und wir haben kein Gegentor bekommen. Wenn man die letzten Spieltage sieht, dann haben wir mehr Punkte geholt als ein Großteil der Konkurrenz und da sind wir schon zufrieden. Ich bin stolz auf die Jungs, dass wir heute super verteidigt und wenig zugelassen haben. Der Punkt kann am Ende Gold wert sein.“

Ron-Thorben Hoffmann:
„Ich hatte heute das Gleiche im Kopf, wie bei der zweiten Halbzeit in Kiel, nämlich dieses Unüberwindbare. Die Abwehr war heute unfassbar, gerade in der ersten Häfte, wie sich Hasan und Ermin nach einer Grätsche gepusht haben. Wir hatten komplett dieses Gefühl, dass sich jeder für den anderen reinhaut. Auch das zu Null fühlt sich gut an, eher wie ein gewonnener Punkt als zwei verlorene Punkte. Es war ein kleiner Schritt, aber trotzdem ein sehr wichtiger. Wir haben die Emotionen und den Kampf angenommen, was die Fans auch von uns erwartet haben. Sie peitschen uns bei jedem Spiel an, egal ob auswärts oder hier in der Kurve, somit wollten wir ihnen natürlich etwas zurückgeben. “

Stefan Leitl (Chef-Trainer Hannover):
„Ich denke, man hat heute gespürt, wie viel Druck auf dem Kessel war. Das Derby ist immer ein spezielles und intensives Spiel und besonders bei uns hat man den Druck gespürt. Denn die Art und Weise, wie wir es angegangen sind, beinhaltete zu viele lange Bälle und zu wenig Fußball. Wenn es uns mal gelungen ist, im Übergangsbereich zu spielen, dann sah es auch ganz ordentlich aus. Insgesamt denke ich, dass wir vielleicht einen Tick mehr am Sieg dran waren, zumindest von den Qualitäten der Chancen her. In der Summe ist es aus meiner Sicht aber ein gerechtes Unentschieden, was glaube ich beiden nicht so richtig weiterhilft.“

Foto: Stephanie Zerbe