Köhler: "Fehler eiskalt bestraft"

Die Stimmen zum 3:1-Heimsieg gegen Hamburg

Was ein Abend! Mit einem engagierten und selbstbewussten Auftritt sichern sich die Blau-Gelben wichtige drei Punkte im Aufeinandertreffen mit dem Hamburger SV und klettern zumindest vorerst aus den Abstiegsrängen. Die Stimmen zum Spiel.

Daniel Scherning:
"Wir haben Glück am Anfang durch eine großartige Parade von Marko, der uns damit direkt im Spiel hält. Danach haben wir es gut gemacht und sind gut gegen den Ball gestanden. Richtung Mitte der zweiten Hälfte haben wir es dann auch geschafft, mal ein paar Bälle zu klauen und durch mehr Tiefgang sowie Eins-gegen-Eins-Situationen mehr die Abwehr vom HSV zu bedrohen. Auch wenn Johan Gómez den Elfmeter verschossen hat, hat er für mich ein tolles Spiel gemacht. Er hat defensiv brutal verteidigt und es immer wieder geschafft, die Räume zu Dompé zu schließen. Er hat die meisten Sprints und intensiven Läufe gemacht. Wir haben es dann trotzdem geschafft, das Ding abzuschütteln und gehen dann durch einen guten Ballgewinn in Führung. Nach der Pause haben wir dann das Momentum mit dem 2:0, den Fabio vielleicht mit etwas Glück perfekt trifft, aber er kann das und zeigt das auch im Training. Danach war es eine brutal gute Phase für uns, in der wir verdient das 3:0 machen. Trotzdem kommt der HSV noch einmal mit dem 3:1 ran und am Ende haben wir natürlich auch das nötige Matchglück im Hinblick auf die zwei klaren Abschlüsse der Hamburger."

Ermin Bicakcic:
"Wir haben nicht nur auf Momente gelauert, weil das auch schnell nach hinten losgehen kann. Es war wichtig, dass wir selber aktiv sind, Ballbesitz haben und natürlich auch die Tiefe finden, aber auch Angriffsphasen des HSV überstehen. Wir haben eine extrem gute Leistung auf den Platz gebracht. Wir haben alles reingehauen und deswegen auch verdient gewonnen. Es wurde einiges geboten heute, es war bestimmt auch ein gutes Spiel zum Anschauen. Wir wussten, dass wir individuell auch ein Stück an unsere Leistungsgrenzen kommen müssen. Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Es war wichtig, dass wir reif agieren und uns dann für den Aufwand auch belohnen. Wir hatten einen schwierigen Start in die Saison, aber es ist wichtig, dass wir tagtäglich an uns arbeiten. Bei uns reichen halt keine 90 oder 95 Prozent, wir brauchen 100 und darüber hinaus. Das ist einfach das Mindset. Ich glaube, wir haben hier zu Hause in den letzten Spielen eine richtig gute Leistung gezeigt. Das ist unsere Festung, wir wollen das hier verteidigen."

Sven Köhler:
"Wir hatten einen kleinen Schockmoment mit der Chance von Hamburg, da waren wir noch nicht ganz wach. Danach waren wir sehr griffig und schon die bessere Mannschaft. Hamburg hatte nicht so viele Ideen mit dem Ball gegen uns. Dann waren wir deutlich besser im Spiel. Heute waren wir effektiver als sonst, haben unsere Umschaltmomente sehr gut genutzt und wir wussten, dass Hamburg auch Fehler macht und die haben wir sehr kalt bestraft. Wir haben uns Stück für Stück aus dem schlechten Saisonstart raus gearbeitet und uns an kleinen Dingen hochgezogen, wie das Spiel in der vergangenen Woche. Das hat uns sehr viel Kraft gegeben, da man gegen Paderborn erstmal so spielen muss. Das sind so Dinge, an denen man sich hochziehen kann und das wollten wir heute fortsetzen und es ist uns gut gelungen."

Steffen Baumgart (Cheftrainer Hamburger SV):
"Es ist schwierig die richtigen Worte zu finden. Ich glaube wir sind gut gestartet, doch nutzen direkt unsere einhundertprozentige Chance nicht. Ab der 20. Minute wurde der Gegner besser. Dann passiert das, was mich immer wieder ärgert. Wir werden unruhig und verursachen einen unnötigen Elfmeter, den Daniel Heuer Fernandes aber dann gut hält. Dann passiert durch einen individuellen Fehler das 0:1 und so läufst du der Sache hinterher, was nicht abzusehen war. Durch ein Traumtor von dem Gegner, was so auch nicht alle Tage vorkommt, liegst du dann 0:2 zurück. Dann waren wir deutlich zu hektisch, wir hätten da das Spiel beruhigen sollen und nicht in den nächsten Konter laufen. Die Kontrolle hatten wir zu dieser Phase einfach nicht mehr. Nach dem 0:3 haben sich die Jungs aufgebäumt und alles versucht. Am Ende bleibt es aber dabei, wir haben vieles nicht so gemacht, wie wir es machen müssen."