1:4 - Eintracht verliert gegen Frankfurt
Löwen scheiden aus dem DFB-Pokal aus
DFB-Pokal. Flutlicht. EINTRACHT-STADION. Es war alles angerichtet für ein Fußballfest an der Hamburger Straße. Doch Eintracht Frankfurt machte den Löwen einen Strich durch die Rechnung. Am Ende müssen sich die Blau-Gelben mit 0:3 (0:0) geschlagen geben und scheiden damit in der ersten Runde aus dem DFB-Pokal aus. Nach einer torlosen ersten Hälfte brachte Fares Chaibi die Gäste mit 1:0 in Front (52'), ehe Hugo Ekitiké den Vorsprung mit einem schnellen Doppelpack noch weiter ausbaute (56'/61'). Die Löwen konnten die Niederlage nach den drei Toren der SGE innerhalb von zehn Minuten nicht mehr abwenden. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit konnte Igor Matanovic noch auf 4:0 erhöhen, ehe Levente Szabó nur eine Minute später doch noch einmal verkürzte (88'/89').
Ausgangslage:
Mit zwei Niederlagen waren die Blau-Gelben in die 2. Bundesliga gestartet. Nun wurden die Karten jedoch neu gemischt. Es war Pokalabend an der Hamburger Straße. Alles was in den vergangenen zwei Wochen passierte, war heute irrelevant. Gegen die Frankfurter sollte heute die Initialzündung her und Schwung für den Liga-Alltag aufgenommen werden. Gegen die SGE waren die Löwen auch klar in der Außenseiterrolle. Der Bundesligist verlor auf der anderen Seite seine Generalprobe am vergangenen Wochenende mit dem Testspiel gegen den FC Valencia. Chef-Coach Dino Toppmöller war nach der Niederlage in Spanien nicht zufrieden und forderte von seiner Mannschaft beim Auftakt an der Oker mehr "Killerinstinkt". Im Duell mit den Braunschweigern war das Ziel der SGE nicht nur die zweite Runde des Wettbewerbs zu erreichen, sondern auch ein Erfolgserlebnis vor dem Saisonstart im Oberhaus des deutschen Fußballs zu verbuchen.
Aufstellung:
Unter der Woche kündigte Chef-Trainer Daniel Scherning bereits Wechsel in seiner Startaufstellung an. Diese Prognose setzte er dann auch gleich auf vier Positionen in die Tat um. Im Vergleich zum Magdeburg-Spiel rotierten Sanoussy Ba, Leon Bell Bell, Niklas Tauer und Levente Szabó aus der Anfangsformation, für sie begannen gegen die Adler vom Main Marvin Rittmüller, Fabio Kaufmann, Fabio Di Michele Sánchez und Walid Ould-Chikh, der sein Startelf-Debüt für die Löwen gab. Die Frankfurter starteten derweil ohne große Überraschung im Kader in ihr erstes Pflichtspiel der neuen Saison.
Die Partie:
Die erste Ecke der Partie gehörte der Eintracht, die Robert Ivanov aber mit zu wenig Druck auf das gegnerische Gehäuse brachte (3'). In der Folge übernahm der Bundesligist immer mehr die Spielkontrolle und nahm das Heft des Handelns in die Hand. Die Löwen blieben vor allem nach Ballgewinn und durch Gegenstöße gefährlich. Ein Abschluss von Walid Ould-Chikh rauschte rechts am Pfosten vorbei (7'). Nach elf Minuten sorgten dann auch die Frankfurter das erste Mal für Aufsehen im Braunschweiger Strafraum, doch den recht zentralen Kopfball von Robin Koch konnte Keeper Lennart Grill entschärfen (11'). Gleich mehrere Male kombinierte sich die Elf von Dino Toppmöller ins letzte Drittel, doch gegen die stabil stehende Eintracht-Defensive fand man zunächst wenig Lücken und suchte vergebens nach Ideen. Nach einer halben Stunde waren es wieder die Löwen, die durch Johan Gómez zum Torabschluss nach einer Ecke kamen. Der Versuch wurde jedoch von Frankfurts Rasmus Kristensen abgefälscht und landete am Außennetz (27'). Die Frankfurter hatten im Laufe des ersten Durchgangs zwar deutlich mehr Spielanteile, die Gastgeber aber die besseren Chancen. Kapitän Ermin Bicakcic wurde in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach einer Flanke vom Ball überrascht, den Gómez vorher knapp verpasste. So sprang dem Bosnier das Leder in guter Abschlussposition nur auf die Brust (45'+2). Damit endete Halbzeit eins zwar ohne wirkliche Großchancen auf beiden Seiten, dafür mit einer gut mithaltenden und sicher stehenden Eintracht.
Im zweiten Durchgang wendete sich das Blatt dann sehr schnell. Auch, wenn die Partie sich zunächst nicht großartig veränderte. Frankfurt behielt den größeren Ballbesitz, die Löwen schalteten schnell um. In der 52. Minute war es dann Hugo Ekitiké, der dem Duell an diesem Montagabend seinen Stempel aufdrückte. Mit dem Außenrist legte der Franzose das Spielgerät ins Zentrum, wo Fares Chaibi vor Grill nur noch einschieben musste (52'). Die Löwen mussten sich schütteln und wurden direkt erneut überrumpelt. Gegen die Laufrichtung von Grill sorgte der Stürmer der SGE nach einem Doppelpass mit Marmoush schnell für das zweite Tor des Abends (56'). Die Blau-Gelben waren nun gefordert und liefen dem Rückstand hinterher. Nur drei Minuten darauf lag der Ball dann in den Maschen des Frankfurter Tores, als Rayan Philippe aus kurzer Distanz abstaubte (59'). Schiedsrichter Exner nahm das Tor des Eintracht-Angreifers aber zurück - Abseits. Wieder wurden die Löwen geschockt und sollten kurz darauf ein weiteres Mal das Nachsehen haben, als wiederum Ekitiké erneut richtig stand, von Larsson in Szene gesetzt wurde und das Leder in den Kasten der Löwen lupfte (61'). Ein unfassbar bitterer Spielverlauf für die Eintracht, die bis dato gut agiert hatte und sich nun innerhalb von zehn Minuten deutlich in Rückstand wiederfand. Die Mannschaft gab sich danach nicht auf, warf noch einmal alles rein. Der eingewechselte Igor Matanovic machte dann zwei Minuten vor Ender der regulären Spielzeit mit einem Kopfballtreffer nach einem Freistoß zum 0:4 den Deckel komplett drauf (88'). Zwar konnte Levi Szabó noch sein erstes Pflichtspieltor für die Eintracht erzielen und den Ehrentreffer zum 1:4 markieren (89'), der war am Ende aus Löwen-Sicht aber leider nur noch eine Randnotiz.
Die Löwen scheiden also gegen den Bundesligisten in der ersten Runde des DFB-Pokals aus und haben nun bis Samstag Zeit die Niederlage zu verdauen, dann geht es im Liga-Alltag um 20.30 Uhr am Rhein gegen den 1. FC Köln.
Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht
Grill – Nikolaou, Ivanov, Bicakcic (C), Kaufmann (Conteh, 66'), Philippe (Szabó, 85'), Ould-Chikh (Tauer, 85'), Rittmüller (Ba, 77'), Di Michele Sánchez, Köhler (Krauße, 66'), Gómez.
Frankfurt
Trapp (C) - Koch, Marmoush, Chaibi (Uzun, 86'), Ekitiké (Matanovic, 68'), Kristensen, Skhiri, Larsson (Hojlund, 86'), M. Götze (Knauff, 77'), Nkounkou (Brown, 78'), Tuta.
Tore:
0:1 Chaibi (52')
0:2 Ekitiké (56')
0:3 Ekitiké (61')
0:4 Matanovic (88')
1:4 Szabó (89')
Gelbe Karten:
Kaufmann, Bicakcic, Köhler / Nkounkou
Schiedsrichter:
Dr. Florian Exner
Zuschauer:
21.201
Fotos: Eintracht, Agentur Hübner