Nachwuchsspieler bei den Profis
Jona Borsum und Linus Queißer standen zuletzt im Spieltagskader
Wer in der laufenden Saison an Spieltagen die Liste des Kaders von Eintracht Braunschweig genau durchgelesen hat, dem werden womöglich zwei Namen aufgefallen sein: Jona Borsum und Linus Queißer. Aufmerksamen Verfolgern unserer U23 werden diese Namen bereits geläufig gewesen sein, alle anderen kennen diese spätestens jetzt. Je einmal wurden die beiden von Cheftrainer Daniel Scherning in der laufenden Spielzeit in den Spieltagskader der Profis berufen. Anlass genug, um einen genauen Blick auf den Übergang zwischen Jugend- und Profibereich bei unserer Eintracht zu werfen.
Bereits seit Monaten befinden sich immer wieder Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Trainingsbetrieb der Profis, seit Sommer sind das allen voran Leon Suzuki, der bereits einen Lizenzspielervertrag besitzt, Jona Borsum, Maksym Tytarenko und Linus Queißer. Sie sind fester Bestandteil der U23 des blau-gelben Nachwuchsleistungszentrums und konnten oder können sich dank ihrer Leistungen in den vergangenen Monaten bei der Scherning-Elf zeigen.
Das NLZ beherbergt die Jugendmannschaften der Altersklassen U12 bis zur U23. Hier sollen sich die jungen Spieler als Fußballer und als Menschen weiterentwickeln, stets mit dem Ziel, den Weg in den Profibereich zu finden. Armin Causevic, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums ist dabei eine strukturierte Verbindung zwischen dem Nachwuchs- und dem Profibereich wichtig. „Dies erfordert regelmäßigen Austausch und stetige Kommunikation zwischen den Verantwortlichen des Nachwuchses und des Profiteams, um sicherzustellen, dass Talente, die für den nächsten Schritt bereit sind, auch entsprechend gefördert und an den Profibereich herangeführt werden. Dabei reden wir über Trainingseinheiten mit der ersten Mannschaft, Einsätze in Testspielen oder sogar durch erste Kurzeinsätze in Pflichtspielen. So sollen die Jungs den höheren Anforderungen des Profifußballs Schritt für Schritt nähergebracht werden“, sagt Causevic. „Diesen Austausch pflegen wir zwischen den Verantwortlichen, sowohl auf Management- als auch Trainerebene, um eine detaillierte Beurteilung über unsere Top-Talente zu gewährleisten. Wir berichten regelmäßig nach oben über die Leistungen und Entwicklungen der Mannschaften und Spieler. Zudem werden regelmäßig Jungs aus dem Übergangsbereich in das Training der Profis integriert“, so der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums.
Aus diesem Grund ist auch der Förderkader wieder fester Bestandteil des Ausbildungsprogramms der Blau-Gelben, dem die talentiertesten und formstärksten Akteure aus den Mannschaften U17, U19 und U23 sowieso der Jungprofis angehören. Auch in der vergangenen Länderspielpause kam dieser zusammen, um vom Trainerteam der Profis gecoacht zu werden. In dieser Übungseinheit konnten sich Scherning sowie die Co-Trainer Marc Pfitzner, Andreas Zimmermann und Marcel Goslar ein noch fundierteres Bild der Spieler machen.
Teil von diesem Kader sind eben auch Jona Borsum und Linus Queißer. Letztgenannter wechselte Anfang des laufenden Kalenderjahres vom MTV Wolfenbüttel zur U23, für die der 21-Jährige als Angreifer auf Torejagd geht. Sein Teamkollege Borsum wechselte bereits im Sommer 2022 aus der Jugend des VfL Wolfsburg in die Löwenstadt und spielte zunächst eine Saison für die U19, mit der er den Bundesliga-Aufstieg schaffte. Im entscheidenden Relegationsspiel gegen den Halleschen FC traf der defensive Mittelfeldspieler damals per sattem Distanzschuss selbst. Anschließend folgte der Sprung in die nächste Altersklasse. Während Queißer bereits am dritten Spieltag mit zum Auswärtsspiel beim 1. FC Köln reiste, war Borsum nun beim Derbysieg gegen Hannover im Kader. Auch wenn beide Nachwuchsspieler jeweils nicht zum Einsatz kamen, können sie aus der Erfahrung eine Menge mitnehmen. „Ich bin dem Trainerteam sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, dabei zu sein. Ich denke immer noch sehr oft daran und bin jedes Mal wieder geflasht, weil es einfach ein unglaubliches Gefühl und auch ein Traum war, den ich mir dadurch erfüllt habe. Die Atmosphäre, die Lautstärke und auch einfach mal mitzubekommen, wie alles abläuft, war unglaublich“, sagt Queißer zur Dienstreise in die Domstadt. Auch Borsum findet ähnliche Worte über seine Erlebnisse: „Es war eine super Erfahrung für mich. Das Ganze hat beim Abschlusstraining einen Tag zuvor begonnen, bei dem schon viele Fans dabei waren und uns unterstützt haben. Da hat das Herz das erste Mal höhergeschlagen. Als ich davon erfahren habe, dass ich im Kader bin, habe ich mich natürlich sehr gefreut. So konnte ich einen Eindruck von den ganzen Abläufen an einem Spieltag gewinnen und natürlich die Atmosphäre aufsaugen.“ Die Besonderheit eines Derbys war auch für den 19-Jährigen allgegenwärtig an diesem Tag. Bereits während der Busfahrt zur Hamburger Straße konnten die in Richtung Stadion strömenden Menschenmassen, die Bedeutung des Spiels erkennen lassen, bevor dies im Wohnzimmer der Löwen noch deutlicher wurde. „Sich vor der Kurve aufzuwärmen, war sehr besonders, weil man da einfach merkt, dass das ganze Stadion hinter einem steht und einem zum Sieg pushen möchte“, erinnert sich der Nachwuchsspieler.
Für Borsum, Queißer & Co. heißt es auch weiterhin, fleißig zu bleiben, um sich auch in Zukunft in den Vordergrund spielen zu können. Eine gute Verbindung zwischen Nachwuchsleistungszentrum und Profibereich schadet dabei nicht.